Während der TCA Tactical Week konnten wir auch direkt mit Gabriel plaudern. Er ist Gründer und Headinstructor der TACTICAL COMBAT ACADEMY (TCA). Seine Erfahrung bezieht er zum Großteil aus seiner Zeit beim Militär. Dort hat er mit einer vierjährigen Militärschule angefangen, anschließend war er 21 Jahre lang im Dienst in der slowakischen Armee. Anfänglich bei der Luftwaffe, später dann bei den Special Forces. Zuletzt als Instruktor und Schießlehrer für die slowakischen Spezialkräfte.
Mit Martin gründete er damals die TCA. Er ist ein Freund aus dem zivilen Leben und ein solider Geschäftsmann. Gemeinsam erkannten sie den Bedarf für gute Schießausbildungen. Die TCA bietet daher umfassende Kurse für alle Bereiche an, egal ob man als Zivilist sich weiterbilden möchte oder aus dem Privaten-Sektor kommt, Stichwort Bodyguard. Auch Behörden können bei der TCA eigens angepasste Kurse besuchen und sich fortbilden. Gabriels umfassendes Wissen und seine Erfahrung finden sich angepasst in den Kurs wieder.
Gabriel hatte Spass daran Instruktor zu sein. Und so war es für ihn ein natürlicher Schritt weiter zu machen. Er möchte Menschen lehren gut zu schießen, aber auch niemals aufzugeben. Mentale Weiterentwicklung gehört zu jedem Kurs ebenso dazu, man könnte fast von Coaching sprechen.
Qualität und hohes Niveau
Seit der Gründung der TCA hat sich vieles getan. Aktuell läuft die achte Saison, Gabriel und sein Team haben hart daran gearbeitet, jedes Jahr neue Kurse anzubieten, auch abseits des Schießens. Es gibt moderne, neue Leih-Waffen, frische Ziele und es wird jede Chance genutzt, internationale Gast-Instruktoren einzuladen. Wenn die Instruktoren oder das Training nicht in die Slowakei kommen kann, dann kommt der Prophet eben zum Berg. Daher finden sich einige Auslandskurse auf der Homepage.
Ich frage ihn, wo die Reise der TCA denn noch hingehen soll, was er und sein Team vorhaben. Gabo, wie ihn seine Freunde nennen, möchte weiterhin die Qualität auf hohem Niveau halten. Weiter Themen und Wissen ausbauen, sowie Instruktoren einladen. Objektschutz und Bodyguard sind etwa aktuell Bereiche, welche ausgebaut werden. Also sozusagen weitermachen wie bisher, denn die Richtung stimmt.
Persönliche Highlights des Jahres sind für ihn selbst immer Kurse mit anderen professionellen Teilnehmern, etwa im Segment Bodyguard oder Guerilla Taktik. Generell hat er Freude an Teilnehmern mit hohem Niveau, denn dann fühlt es sich für ihn an, als würde er mit ehemaligen Kollegen arbeiten und sich so etwas in seiner Zeit zurückversetzt, als er noch aktiv diente. Jedes Jahr bereiten ihn aber auch die Entwicklungen aller anderen Freude. Wenn er sieht, dass und wie sich Teilnehmer verbessern, lernen und sich motivieren lassen.
Jeder einzelne Trainierende steht im Mittelpunkt
Bei neuen Teilnehmern achtet er in erster Linie, wie bei allen anderen eigentlich auch, auf die Sicherheit. Das können wir ohne Zweifel bestätigen, denn auch während des Kurses, erkennt er selbst aus großer Distanz, ob man etwa sein Sturmgewehr nicht gesichert hat, ob der Finger während des Drills am Abzug war, wo er nicht sein sollte. Ihm ist aber auch immer wichtig, alle möglichen Fragen zu beantworten und das Warum zu seinem Lehrmaterial mitzugeben. Egal, ob man hier blutiger Anfänger ist oder schon etwas Erfahrung auf dem Buckel hat, Gabriel hilft jedem sich zu orientieren und zu verbessern.
Bei der TCA selbst, bekommt ihr auch immer jede Ausrüstung die ihr benötigt. Leihwaffen, Munition, Schutzbrillen, Holster, Taschen und mehr, ihr werdet voll versorgt. Gabriel sorgt sich um die Teilnehmer, sodass sie stets beste Voraussetzungen haben, den Kurs zu bestehen. Auch wenn man vielleicht selbst nicht immer an sich oder seine Fähigkeiten glaubt, Gabo verschiebt eure Grenzen und zeigt, dass mehr in euch steckt. Er achtet immer darauf die Schwierigkeit für jeden Teilnehmer optimal zu setzen.
Ein Leben lang lernen
Bei den TCA Kursen zeigt der Chefinstruktor immer wieder die Drills im scharfen Schuss vor. Wir sind jedesmal wieder erstaunt von seiner Präzision und Schusskadenz. Bei wöchentlichen Kursen, schießt er daher immer sehr viel. Uns drängt sich die Frage auf, ob er denn privat noch schießen geht. Er lacht und verneint das, das Training während der Kurse reiche aus. Zuhause übt er aber dennoch immer wieder im Trockentraining, denn das gehört einfach dazu. Sonst nutzt er die Zeit abseits des Schießplatzes für seine Fitness.
Hat jemand wie Gabriel, als ehemaliger Special Forces Soldat, der diverse Kurse von anderen Einheiten besucht hat und nun unzählige Kurse abhält noch Vorbilder von anderen Instruktoren? Er selbst möchte niemanden bestimmten nennen, hat aber viel Anerkennung für die Leistung anderer über. Was diverse Menschen geleistet haben in Extremsituation, sei es während eines realen Gefechts, oder auch von Menschen im Privat-Sektor, respektiert er sehr. Ich stelle ihm anschließend noch die Frage, ob er denn gerne selbst noch einen Kurs besuchen möchte. Er antwortet, dass es immer etwas zu lernen gibt und er durchaus die Chance für Kurse nutzt, wenn sich die Möglichkeit bietet. Verständlich, denn es ist immer gut, auch ein breites Wissen zu bauen und auch andere Meinungen zu hören, um sich selbst ein klares Bild zu machen.