Am fünften Tag unserer TCA Tactical Week bei Bratislava in der Slowakei geht es nun nach drei Tagen Gewehr mit dem Pistolenkurs los. Level 1 ist der Einstieg und die Grundlage von bis zu 30 Pistolenkursen, die man insgesamt besuchen kann. Es gibt daher viel zu lernen und obwohl wir diesen bereits vor einigen Jahren besuchten, war es sehr gut, diesen Kurs erneut zu erleben. Egal auf welchem Schießniveau ihr seid, jeder muss bei der TCA bei Level 1 anfangen.
Dementsprechend war der Kurs heute sehr gut besucht und es gab insgesamt über 15 Teilnehmer. Am Vormittag ging es erstmal wieder los mit der Ausrüstung. Gabriel erklärt, welche Art von Holster es gibt, welche Trageweisen und worauf zu achten ist. Ebenso, wie die Magazintaschen oder andere Ausrüstung zu platzieren ist, damit diese nicht bei der Bewegung stört und bestmöglich erreichbar ist. Wer selbst keinen Holster oder Magazintasche dabei hat, wird von der TCA ausgestattet.
Kydex, soweit das Auge reicht. Der überwiegende Großteil im aktuellen Leihsortiment an Holstern oder Magazintaschen ist aus diesem Material. Die breite Vielfalt stellt sicher, dass jeder Teilnehmer sich den Holster nehmen kann, den er später möglicherweise selbst beschaffen will . Hier kann man anschauen und vergleichen. Und so vor einem Kauf testen, ob die Ausrüstung den Anwender das Richtige ist.
Der richtige Stand, die korrekte Körperhaltung und bestimmte Grifftechnik folgen kurz darauf. Das alles wird im Trockentraining geübt. So kann man für sich selbst nochmal kontrollieren, ob man als erfahrener Schütze dies ebenfalls noch umsetzt. Für andere ist es Schritt für Schritt eine gut geführte Einleitung zum scharfen Schuss.
Bevor nun geladen und es laut wird, gibt es noch den Safety Drill. Essenziell für den Umgang mit der Waffe, will man doch immer die korrekte Sicherheit herstellen. Also drei mal den Schlitten repetieren und die restlichen Schritte wie vorgezeigt ausführen.
Bei allen Instruktionen gibt es immer ein „Warum“, warum man dies genau so ausführt. Gabriel greift daher auf seine Erfahrung zurück und reicht diese an die Kursteilnehmer weiter. Er möchte, dass jeder erklären kann, warum er einen Schritt so ausführt und nicht anders. Kennt man eventuell den Saftey Drill anders, geht Gabriel gerne darauf ein und erklärt die Unterschiede.
Nun wird geladen. Und für uns ist es leider nicht mehr so aufregend, wie beim ersten Mal. Seit diesem Jahr schießen wir aktiv scharf mit eigener Waffe und so hat sich schon ein bisschen Routine eingebürgert. Daher muss man bewusst darauf achten, am Anfang des Kurses keinen Schritt zu überspringen. Nach einigen Wiederholungen, sowie der Zusammenführung weiterer Lernschritte, schießt der Schütze auf Kommando nun schon selbstständig. So schnell kann es gehen.
Das war es auch schon mit dem Vormittag und es folgt die ersehnte Mittagspause um etwas Schatten aufsuchen zu können. Die Slowakei ist heiß … Zuerst dachte ich, ich wäre der einzig Deutschsprechende im aktuellen Kurs, denn der überwiegende Mehrheit der Gruppe kommt aus der Slowakei. Doch glücklicherweise bin ich nicht alleine, denn es sind zwei neue deutsche Kollegen angereist, welche die nächsten Tage dabei sein werden. Heute lerne ich auch den dritten Dolmetscher kennen, Matus. Er hat einige Jahre Deutsch am Goethe-Institut gelernt und später erfolgreich Elektrotechnik an der TU München studiert und spricht daher ausgezeichnetes Deutsch. Er übersetzt simultan und liefert so perfekte Arbeit, die wichtig ist: er bringt die Anweisung der Trainer vom Slowakische ins Deutsche.
Nach der Mittagspause gibt es eine kurze Wiederholung, um sich warm zu schießen. Denn nun folgt der Positionswechsel. Um es einen möglichen Angreifer möglichst schwer zu machen, bewegt man sich von der Stelle und wirkt dann auf das Ziel.
Damit man nach der Situation sich wieder zurecht findet, gibt es eine Umgebungskontrolle. Auch diese wird anschließend nun in den Ablauf eingebaut und von den Trainern kontrolliert. Schritt für Schritt wird daher die Routine aufgebaut, bis man einen vollständigen Ablauf des Schießens hat.
Am Ende des Kurses gibt es für alle Teilnehmer wieder die Gelegenheit Fotos zu machen. So kann jeder Schütze sich etwa mit seiner Zielscheibe ablichten lassen. Leihgerät wird zurückgegeben und dann gibt es für diejenigen, die keinen anschließenden Kurs gebucht haben, Zertifikate.
Gabriel informiert hier alle Teilnehmer über die Möglichkeit, weitere Kurse zu besuchen. Es gibt bei der TCA auch diverse Kurse abseits des Schießenprogrammes. Was tun bei Gefangenschaft? In Krisensituationen? Ein umfassender Medic-Kurse wird ebenfalls angeboten. Das Programm ist reichlich und umfassend.
QUELLE : https://www.spartanat.com/