TCA Tactical Week bei Bratislava in der Slowakei: Der vorletzte Tag ist angebrochen und wir werden uns heute mit dem Kurs Pistole Level 2 beschäftigen. Gleich am Parkplatz merkt man, es ist Wochenende, denn die TCA veranstaltet nämlich gleich zwei Kurse an einem Tag. Parallel findet ein Sniper Kurs statt und so teilen sich gleich beim Ankommen die Teilnehmer in die jeweiligen Gruppen auf.
Taktischer Magazinwechsel steht zu Beginn an. Wir versammeln uns wieder in der Gruppe. Ich geselle mich zu meinen deutschen Kollegen, denn hier erhalte ich wieder die Übersetzung. Gabriel erklärt die Grifftechnik und worauf es ankommt. Wie und wann man den Magazinwechsel durchführt, was es eventuell zu kontrollieren gilt. Es wird wieder anschaulich vorgezeigt und dann im Trockentraining geübt. Im scharfen Schuss wird der Magazinwechsel gefestigt und wiederholt, sodass diese Bewegung einwandfrei bei allen Teilnehmern sitzt.
Es geht anschließend weiter mit dem Beheben von Ladehemmungen. Hier gibt es drei Varianten, entweder es bricht kein Schuss, während der Schlitten vorne ist. Dann reicht das bekannte Tap-Rack-Bang Prinzip. Oder der Verschluss ist offen und man muss das Magazin entnehmen um die Hemmung zu beheben. Bei der dritten Variante klemmt der Schlitten selbst und lässt sich nicht ohne weiteres repetieren. Hier lehrt uns Gabriel ebenfalls die korrekte Art dies zu beheben, auch wenn so ein Fehler selten vorkommt.
Um die Hemmungen zu simulieren, heben wir leere Hülsen vom Boden auf. Diese werden zufällig unter die korrekte Munition in das Magazin geladen. Im anschließendem Drill muss entsprechend reagiert werden, um die Hemmung zu beheben.
Wir hatten Glück oder Pech, je nachdem wie man es sieht, und waren sogar von der dritten Art der Hemmung betroffen. Dank Gabriels vorgezeigter Technik konnten wir diese aber direkt beheben. Den anderen Teilnehmern erging es ähnlich, auch wenn diese nur von der ersten oder zweiten Art der Hemmung betroffen waren.
Es folgte eine kurze Pause und die Instruktoren hängen neue Scheiben auf. Der Kontakt von verschiedenen Seiten will nun ebenfalls erlernt werden.
Ähnlich, wie ich es bereits aus dem Gewehr Kurs kenne, muss man hier auf die Bedrohung reagieren und darauf achten, welchen Fuß man zuerst setzt. Für alle Teilnehmer wird es wieder erklärt und vorgezeigt, auch mit einem zweiten Instruktor als Bedrohung, um eine visuelle Vorstellung zu haben. Im anschließenden Drill gibt Gabriel die Richtung vor und der trainierende Schütze wirkt anschließend auf das Ziel.
Während die eine Gruppe schießt, lädt die andere wieder die Magazine auf und es kommt zu einem schönen Kreislauf. Wir blicken dabei neidisch auf die deutschen Kollegen, wo einer ein praktisches Loading Tool dabei hat, um die Finger zu schonen und beim Laden etwas schneller zu sein
Die Mittagspause findet früher statt, so entkommen wir der Mittagssonne. Während wir zurück gehen, schaue ich kurz beim Sniper Kurs vorbei, denn das Interesse daran ist ebenfalls groß. Dieser finden immer wieder statt und lehrt das Schießen auf größere Distanzen von der Pike auf.
Nach der Mittagspause geht es bei gefühlten 40 Grad weiter mit Schießen bei Bewegung. Zum Einstieg wird die Vorwärts- und Rückwärts-Bewegung während des Schießens geübt. Ein kurzes Trockentraining macht einen vertraut damit und die Instruktoren geben wieder Feedback, wie man am besten die Schritte, sowie Schwerpunkt setzt.
Im scharfen Schuss achtet jeder daher genau auf die Schritte und versucht die Schüsse richtig zu setzen, sodass alles bestmöglich ins Ziel geht. Je nach Distanz zur Scheibe, muss man auch hier die Schuss-Kadenz anpassen. Immerhin ist es auch leichter auf ein Ziel direkt vor einem Schüsse zu setzen, als wenn man zehn Meter davon entfernt steht.
In der Mittagspause wurden auch wieder die bekannten Barrikaden aufgestellt. Unterschiedliche Versionen, jede mit eigenen Ausschnitten. Daran probiert man sich im Trockentraining, nach Gabriels Instruktionen. Währenddessen ist auch das Foto entstanden, daher braucht ihr euch nicht um unsere Sicherheit sorgen.
Wer eine Rotpunkt-Optik auf der Pistole hat, wie wir, muss hier ebenfalls auf den Abstand zwischen Optik und Laufachse achten. Bei Kimme und Korn ist dies weniger tragisch, dennoch sollte der Schütze mit Waffe und Körper auf die jeweilige Öffnung anpassen. Scharf geschossen wird von jeder Barrikaden-Version, sodass es auch hier wieder den größtmöglichen Trainingseffekt hat.
Auch dieses Mal gibt es wieder extra Reize, um aus der Routine zu kommen. So wird man gezwungen, mögliche Muster zu durchbrechen, die man sich vielleicht antrainiert, und entsprechend auf die Einflüsse zu wirken. Und seien wir ehrlich: wir finden es einfach cool, Schießübungen durch zu führen, während eine Rauchgranate gezündet wird und das Ziel mit Schwaden teilweise verdeckt.
Während wir Teilnehmer die nächste Wasserflasche austrinken, bauen die Instruktoren um, und es kommen nun wieder die Wand-Deckungen zum Einsatz. Links und Rechts, stehend und kniend wird daran vorbeigeschossen. Immer darauf achten, wo die Füße platziert sind und wie man den Schwerpunkt für das Zielen verlagert. Als Zielscheibe für das Barrikaden und Deckungsschießen wurde übrigens Stahl verwendet. So gibt es bei jedem Treffer ein ziemlich befriedigendes Pling. Definitiv ein befriedigendes Highlight!
Das Barrikadenschießen verläuft nicht weniger stressfrei und so steht bei jeder Barrikade ein Instruktor und gibt zusätzliche Aufgaben. Im Kopf muss man während dem Schießen so noch auf weitere Aufgaben und Instruktionen achten, man wird so auch mental trainiert. Der Nachmittag vergeht wieder sehr schnell, obwohl wir das gerne noch etwas länger genossen hätten. Zum Glück geht es Morgen mit Pistole Level 3 weiter, dann können wir wieder weiter lernen!
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